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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... von erratika: "in etwa so: leider verplempern wir gar nicht den ganzen tag bewusst die zeit, sondern verfolgen einen ziemlich ironiefreien ethnologischen modus. fremdheit als konzept, um sich einen (wessen auch immer) idealtypischen fremden blick anzueignen, sich die eigene stadt gehend fremd zu machen; sich fremdgehen."
[schönes projekt. aber mir ist das ja zu ästhetisierend: selbstausstellung des ethnologischen blicks ]

dazu:
Michael Rutschky 1999: "Dabei muß man die Stadt selber als Roman verstehen."
dort auch: berlin-hypertext von glaser. berlin-hypertext von röggla. (ohne bilder)
mit bildern: knoerer auf satt.org.

via cyclad-z

... das wäre schön. weil aber das hier (yeah write) sich eher nicht so gut anfühlt, frage ich mich, was die beste schreibumgebung wäre.

was ich als gutenberg-galaxis-sozialisierter offenbar doch brauche: die virtuelle "papier"-ansicht. am besten also ein simpel-word mit allen stufenlosen formatierungsmöglichkeiten (rand, laufweite, schriftgröße, schriftart, absatz). alle anderen spezialeinstellungen und v.a. sämtliche automatismen brauche ich nicht.

was vielleicht auch gut wäre: eine browserbasierte lokale blog-umgebung als einheitliches ausgangs-interface für alle texte. danach kann man entscheiden, was mit dem rohtext machen will: blog this (=html, ins internet), wiki this (lokal oder internet), und/oder eben "paper this" (formatieren, s.o.) bzw. "print this".

entsprechend auch die ablagemöglichkeiten: (1) sowieso immer im standard-preblog (als "lifestream"-element); (2) auf wunsch in genau bezeichneten blogs (zeitlich, stream) und wikis (thematisch, raum); (3) vom "papier" aus in file-systems, die dann als grundlage für papers/aufsätze/bücher dienen können. wobei dann von blog und wiki aus papier-stellvertreter (notizzettel) möglich sein müssten.

... alban nikolai h. lotet in chat-experimenten (x und x) die grenze zwischen schrift und körper aus. wie anders auch dieses blog hier, und jedes andere blog.
und: „sexsüchtige nehmen zu durch das internet“, meldet die presse.

ja, das glaube ich ausnahmsweise. aber was heißt hier „sex“? offensichtlich ja weder das hormone-und-gene-spiel noch das rein-und-raus-spiel, wobei ich ja weder an das eine noch an das andere glaube.

was für eine rolle spielt hier also fleisch-und-blut-und-alldaszeug?
jedenfalls geht es nicht um brodelnde-lava-unter-bürgerlicher-oberfläche, diesen ebenso alten wie saublöden mythos der medienkultur ...

... mehr. tiefer.

... 1 ehefrau, 1 kind, 1 buch, 1 apfelbaum, sogar 1 reihenhaus, dazu seit kurzem 1 katze und 1 braunes geschnitztes bürgerklavier von 1910. vielleicht sogar bald ein 1 richtiger beruf ("festanstellung").

so wenig crisis war noch nie wie jetzt im midlife, obwohl es ehrlich gesagt immer noch reicht. das hätte ich weder mit 20 noch mit 30 gedacht, dass das geht für einen sonderling wie mich. noch nicht mal mit 39.

und das völlig falsche bild, das durch diese aufzählung automatisch aufgerufen wird. daneben ja weiter die totale soziokulturelle ortlosigkeit, das dauernde jetzt-ist-es-bald-aber-wirklich-aus gefühl, die abwesenheit jeglicher alterssicherung (bzw. auch nur des gedankens daran), das ständige angry-young-man-gefühl, das mir mit 43 schon selber peinlich ist.

(wohlgemerkt: ich finde das alles KLASSE. jetzt muss ich es nur noch schaffen, die STEUERERKLÄRUNG einmal auszufüllen, bevor sie schon wieder mit der ZWANGSVOLLSTRECKUNG von geschätzten PHANTASIESUMMEN drohen.)

um die balance in diesem blog-ich wenigstens ansatzweise herzustellen.

... immer wieder irritierend: der kleine "chok", wie wir preziösen benjaminianer sagen, den der plötzliche kurzschluss von blog-identität und real-identität auslöst, und die kleine, ebenso unfaire wie erkenntnisfördernde provokation, die darin liegt, durchblicken zu lassen, dass der andere erkannt ist. ende der bloggerfreiheit, beginn der bürgerlich-akademischen verantwortung. aber natürlich nur als reflexhafter phantomschmerz, weil es die letztere ja gar nicht mehr gibt.

... by seeing, hearing, feeling this site. rich content. sehr empfohlen. (dank an m.)

und da ist ja sogar auch der o-ton-clip zum titelgebenden jello-biafra-zitat, von dem ich ja immer noch meine, dass man es eher cyborghaft als grassroots-öffentlichkeitsmäßig interpretieren sollte.

... und hamburger neopop-abiturienten, klasse von 1982. hans nieswandt (ex-spex, ex-whirlpool productions) rezensiert lehrreich tim renners (ex-polygram/universal, ex-motor-music) rekapitulation des pop.com-crash: "Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm!" (Campus Verlag).

via ronsens, der hier eine tim renner-lesung beschreibt.

... goetz-begeisterung.

(file under: "neue deutsche literatur" oder "aging of pop"?)

        

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